1. |
Endstation
03:28
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Wir schauen nicht in die Röhre
Wir schauen auf LED
Das Sofa durchgesessen
Unsre Augen tun weh
Wir sind müde und genügsam
Wir stehen ungern auf
Für Deutschlands Chefetage
Sind wir der feuchte Traum
Der Griff nach den Sternen wurde abgeschafft
Mitten in der Masse liegt unser Lieblingsplatz
Ideen ersticken in Bürokratie
Die letzte Haltestelle, Endstation Lethargie
Wir ecken nicht mehr an
Wir betten uns bequem
Kein Tanzen aus der Reihe
Wir hören auf zu leben
Wir handeln nur pragmatisch
Es fehlen die Visionen
Das ist keine kurze Pause
Das ist die Endstation
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2. |
Wenn wir untergehen
02:19
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Ihr verschanzt euch hinter Mauern in nobler Nachbarschaft
Damit keiner euch zu nah kommt und an den Kragen packt
Mit Geld lässt sich vieles kaufen, passt mal lieber auf
Eure feine Villa ist nur ein Kartenhaus
Denn wenn wir untergehen, dann alle zusammen
Und wenn die Welt brennt, dann auch euer Palast
Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt und bin ich einmal alt
Dann hab ich keine Sicherheit, was mir dann noch bleibt
Euch kann egal sein, was bei anderen nicht klappt
Denn wir baden aus, was ihr so verzapft
Ihr legt in Schutt und Asche, was uns leben lässt
Die Menschheit verroht und scheißt ins eigne Nest
Wir schlachten uns aus und wir fühlen nicht mehr mit
Wir verkümmern zu Soldaten und gehen den letzten Schritt
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3. |
Denunziant
03:01
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Du lehnst auf deinem Fensterbrett
Zeit die jeder gerne hätt
Du hast nichts Sinnvolles zu tun
Meckerst lieber gerne rum
Vertreibst die Jugend von ihrem Platz
Die sonst keinen Platz mehr hat
Denn den kleinen Jugendclub
Klagtest du schon längst kaputt
Der größte Lump im ganzen Land
Das ist der Denunziant
Keine Kinder mehr im Hof
Denn die fandest du zu doof
Hast den Fußball einkassiert
Weil dich jeder Scheiß tangiert
Du hast viel fotografiert
Und gepetzt, wenn was passiert
Hat der Nachbar falsch geparkt
Holtest du das Ordnungsamt
Alkohol, laute Musik
Das macht dich so schnell verrückt
Denn du kannst es nicht verstehen
Dass die Leute gern so leben
Weil du dich hier nur beklagst
Gehst du jedem auf den Sack
Und dann wunderst du dich noch
Warum dich hier keiner mag
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4. |
Gegen ihre Welt
01:28
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Halte klein und unterforder
Was du nicht kontrollieren kannst
Unterhaltung für die Massen
Leichte Kost schont den Verstand
Doch du lehnst dich auf gegen ihre Welt
Du steigst jetzt aus, wirst Außenseiter
Einfach nur noch konsumieren
Das Hirn darf in den Ruhestand
Den eignen Tiefgang sabotieren
Kein Blick über den Tellerrand
Sie reden hinter deinem Rücken
Weil du jetzt so anders bist
Doch du bleibst lieber Außenseiter
Als ein Teil von ihrem Mist
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5. |
Finstere Zeiten
02:42
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Das Klima wandelt bei Natur und Menschlichkeit
Die Erde wärmt, doch die Stimmung, die ist kalt
Unser Fortschritt nimmt anderen ihr Brot
Des einen Luxus, des anderen Not
Wenn wir auseinandergehen, nicht mehr miteinander reden
Finstere Zeiten
Es ist bequem in unsrem warmen Nest
Selbst wenn man Arbeit meidet, sich aushalten lässt
Nichts geschafft, außer hier geboren zu sein
Und diesen Platz möchte man nicht teilen
Mitgefühl weicht Unsicherheit
Größer könnten Unterschiede nicht sein
Ausgebeutet und nichts zum Dinieren
Die andern haben Angst, den Wohlstand zu verlieren
Das Leben noch vor sich, die nächste Generation
Und sie hätte ganz gern noch was davon
Mensch gegen Mensch und gegen die Natur
Die Selbstzerstörung läuft auf vollen Touren
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6. |
Herz / Kopf
03:58
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Der Tag ist grau, die Welt ist trist
Die Pflicht dir deinen Tag auffrisst
Kein Ziel in Sicht, der Geschmack ist fad
Stupides Roboten bis in dein Grab
Die Dummheit oft die größte Last
In deinen Kopf die Welt nicht passt
Man dir es noch so oft erklärt
Die Einsicht bleibt dir doch verwehrt
Zu hoch der Anspruch allemal
Die Kleidung falsch, das Bier ist schal
Dem Alltag fehlt der Pausenknopf
Zu wenig Herz und zu viel Kopf
Der Ausbruch reine Utopie
Der Mut dazu erreicht dich nie
Kaum Energie, der Wille schwach
Der Teufel sich in sein Fäustchen lacht
Die Zeit dir keine Auszeit gönnt
Vor dir wie ein Verbrecher rennt
Dem Diebstahl schuldig, keine Frage
Sie raubt dir Jahr, Monat und Tage
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7. |
Ausverkauf
02:59
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Denk ich an früher, vergieß ich keine Träne
Denn der Stillstand wär der Tod für jede Szene
Gepusht werden die großen Bands, von allen Seiten gehypt
Wie 10000 Kids bei einer Boygroup schreien
Die Shows inszeniert wie ein Puppentheater
Wer hat den größten Banner, wer spielt seinen Hit länger
Unverkäuflich lebenslänglich
Keiner hat den Hype gewollt
Doch dann war der Zeitpunkt gut
Die Kohle, die hat euch geholt
Doch wo wir heut stehen, da wollte ich nie hin
Diese Entwicklung, die kann ich nicht kapieren
Wir verlassen den Untergrund hin zum Großkonsum
Dabei wollten wir doch anders sein, schaut euch doch mal um
Leere Klubs, weil die Bands noch keiner kennt
Dabei gibts so viele Perlen, die es zu hören lohnt
Lockt ein Konzert mit vielen Headlinern
Schrumpft meine Welt ein Stückchen weiter
Alles kriecht aus ihren Löchern
Zahlt mega Preise für Bierbecher
Doch zum Konzert ins AJZ geht dann keiner mehr hin
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8. |
Letzter Gruß
04:11
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Wenn ich mal alt bin, dann will ich noch hier stehen
Ganz tief in der Szene, immer mitten im Geschehen
Hart am Glas und gegen den Strom
Und wenn ich dann sterbe, fall ich hier um
Nichts wird sich ändern, das hab ich mir geschworen
Nichts wird sich ändern, ich bin dazu geboren
Die letzten Jahre zu schnell vorbei
Ich weiß nicht viel durch die Trinkerei
Wir werden alt, eine Szene kommt in Not
Ein letzter Gruß vom sinkenden Boot
Es kam, wie es musste, ich lebe allein
Sitze zu Haus, interessiere kein Schwein
Keine Konzerte, die Klubs längst tot
Meine Klagen auf euer Brot
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9. |
Wochenendsoldat
03:02
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Abmarsch, Abmarsch - Kampfbefehl
Krieg der Dürre in unseren Kehlen
Die Hände an der Hosennaht
Seit Montag uns der Durst schon plagt
Der Tresen klares Kampfgebiet
Wir stehen zusammen, wohin es uns auch zieht
Wer fällt, bleibt liegen - keine Gnade
So stehen wir hier - die Bierbrigade
„Mann am Boden“ - mir egal
Das leere Glas - die reinste Qual
Ab Freitag wieder Wochenendsoldat
Wir stehen stramm, schreiten zur Tat
Schon viel verloren, viel gewonnen
Doch niemals auf Vernunft besonnen
Der guten Laune auf der Jagd
Kaum trinkfest, nur minderbegabt
Volle Gläser in unseren Händen
Für eine Nacht die Welt verändern
Der Promillehagel führt zu dummen Taten
An der Bar wird nachgeladen
Am Sonntag liegt das Schlachtfeld brach
Der General noch zu mir sprach:
„Rückzug, Rückzug - ab ins Bett“
Die ganze Wohnung dient als Lazarett
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10. |
Passend gehasst
01:45
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Ganz normal gibst du dich außerhalb
Bis es reicht, bis es wieder knallt
Deine Nerven liegen wieder blank
Sag was du willst, du bist total krank
Was nicht passt
Was nicht passt
Was nicht passt
Wird passend gehasst
Blaue Flecken zieren deine Kinder
Du trittst, du schlägst, du wirfst sie nieder
Wenn das Kind beim Türknallen schreit
Dann ist der Vater nicht mehr weit
Du hältst die Hand bereit
Hast sie zur Faust geballt
Was nicht passt
Wird passend gehasst
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11. |
Idiotenbeats
03:10
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Ihr labert was von Szene, von Realness und Oi!
Deutschrock seid ihr keinesfalls, obwohl eigentlich wobei
Wenn der Spreewald nach euch ruft, dann seid ihr gerne da
Aus Angst vor Denunzianten holt ihr euch das S.i.K.
Eure Dummheit, die macht Schule, jeder springt auf euren Zug
Nur wenige bemerken an der Szene den Betrug
Die Mucke ist scheiße, das Image macht was her
Die Texte nur Fassade, dümmlich und leer
Angesprungen auf die Masche nerviger Freaks
So dröhnen aus den Boxen die Idiotenbeats
Ihr wart überall als erste da, wart überall dabei
Ihr fahrt nur Überholspur, ihr seid immer wild und frei
Working Class und Riots, denn ihr seid ja nicht faul
Doch ganz kleinlaut vor dem Chef haltet ihr dann euer Maul
Ihr seid der Tod für diese Szene, eine Schande für die Klasse
Vorgespielte Werte, ihr schwimmt einfach mit der Masse
Worte des Zusammenhalts stehen auf eurem Merch
Doch die Werte dieser Worte sind nicht in eurem Herz
Geld und Imponieren sind in eurem Interesse
Da haut es selbst dem größten Punk den Zaunpfahl vor die Fresse
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12. |
Nach so vielen Jahren
02:47
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Wir spielten schon im Kindergarten ungern mit den andern Spaten
Die andern Kinder waren doof
Wir wollten nur mit Kreide schmieren, Erzieher schikanieren
Dafür gabs dann tolle Strafen
Nach so vielen Jahren, nach so vielen Jahren
Am selben Ort, wo wir früher schon waren
Nach so vielen Jahren, nach so vielen Jahren
Wann wir uns wiedersehen, werden wir heut nicht erfahren
In der Schule gab es keinen Tag, an dem es keinen Ärger gab
Man sagte uns, wir wären doof
Auf die Zukunft haben wir geschissen, die Lehre weggeschmissen
Das war unsre größte Stärke
Nun sitzen wir nach so vielen Jahren in der Bar, wo wir früher waren
Wir reden von früher und heute, sind nicht mehr dieselben Leute
Wir feiern, haben Spaß, trinken aus das letzte Glas
Bevor wir auseinandergehen und uns nie wiedersehen
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